So kühlen Sie Ihr Haus

Erfolgreiche Strategien für heiße Tage

Haus kühlen 1Variotherm Heizsysteme GmbH Flächen im Haus können zum Kühlen oder zum Heizen genutzt werden.

Die Sommer in Bayern werden zunehmend heißer – das zeigen die Temperaturrekorde der vergangenen Jahre. Vor allem in älteren Eigenheimen wird es an heißen Tagen schnell unerträglich warm. Die meisten denken dann zunächst an eine Klimaanlage. Doch es gibt viele andere wirkungsvolle Methoden, um die Raumtemperatur im Sommer zu senken, auch ohne energieintensive Technik. Einige kosten kaum etwas, andere erfordern bauliche Maßnahmen. Manche nutzen natürliche Ressourcen wie Schatten, Wind oder Wasser. Aktive Kühlsysteme dagegen benötigen zusätzliche Energie.


Hitze draußen lassen

Haus kühlen 2GeoClimaDesign AG Eine Klimadecke, mit der geheizt und gekühlt werden kann, lässt sich nachrüsten.

Trifft intensive Sonneneinstrahlung auf Fassade oder Dach, steigen die Temperaturen in vielen Altbauten schnell auf über 30 °C. Besonders das Dachgeschoss und Räume mit großflächiger Verglasung erhitzen sich stark. Sind die Raumtemperaturen hoch, lassen sie sich nur mit erheblichem Aufwand wieder senken. Deswegen ist eine hochwertige Dämmung wichtig: Sie kann die Temperatur im Inneren um bis zu 10 °C reduzieren und hält im Winter zusätzlich die Heizwärme im Haus. Die Dämmung zu überprüfen und im Bedarfsfall zu verbessern, ist deshalb eine der wirksamsten passiven Hitzeschutzmaßnahmen.
Große Fensterflächen lassen besonders viel Hitze herein. Vorhänge oder Thermo-Rollos tagsüber geschlossen zu halten, ist hilfreich. Noch besser sind außen liegende Beschattungselemente wie Markisen oder Sonnensegel. Am wirkungsvollsten ist jedoch fest installierter Sonnenschutz direkt in der Gebäudehülle: Außenjalousien oder Rollläden können bis zu 90 % der Sonneneinstrahlung abhalten. Wichtig zu wissen: Maßnahmen, die zur thermischen Gebäudehülle gehören, sind förderfähig.

Haus kühlen 3Foto: Somfy/txn Mit einem automatisierten Sonnen- und Sichtschutz können Sie Ihren Wohn­komfort deutlich steigern.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Sonnenschutzverglasungen. Sie lassen Tageslicht ins Zimmer, reduzieren aber durch spezielle Beschichtungen einen Großteil der Wärmestrahlung. Besonders vorteilhaft ist dies bei Dachfenstern oder Südfassaden mit starker Sonneneinstrahlung. Der Wärmeeintrag wird deutlich gesenkt, ohne dass die Räume dunkler wirken. Im Winter kann das jedoch den solaren Wärmegewinn verringern. Deshalb sollte individuell geprüft werden, ob sich der Einsatz lohnt. Vor allem in Kombination mit Rollläden oder Jalousien kann Sonnenschutzglas sehr effektiv sein.

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Auch reflektierende Dachbeschichtungen sind eine wirksame Maßnahme, um den Hitzeschutz des Eigenheims nachträglich zu verbessern. Sie enthalten Pigmente, die einen großen Teil der Sonnenstrahlen zurückwerfen. Dadurch erhitzt sich die Dachfläche deutlich weniger, die darunterliegenden Räume bleiben kühler. Besonders geeignet ist das Verfahren für flache oder leicht geneigte Dächer. In kühleren Regionen sollte geprüft werden, ob die reduzierte Wärmeaufnahme im Winter zum Nachteil wird.

Hauskühlen 4BVRS/txn Um den Wintergarten im Sommer optimal nutzen zu können, ist ein wirksamer Sonnenschutz wichtig.

Praktische Maßnahmen im Alltag

Nicht jeder Hitzeschutz erfordert bauliche Eingriffe – auch im Alltag lässt sich viel erreichen. Richtiges Lüften gehört zu den einfachsten Mitteln: morgens und abends Fenster weit öffnen und mit Durchzug querlüften. Tagsüber die Fenster besser geschlossen halten oder nur kurz stoßlüften.
Auch kleine Dinge helfen: Elektrogeräte im Stand-by erzeugen Wärme, also abschalten. Teppiche und schwere Vorhänge speichern Hitze – leichte Materialien verbessern das Raumklima. Und: Luft in Bewegung fühlt sich kühler an. Wer ein Gefäß mit Eiswürfeln vor einen Ventilator stellt, erzeugt Verdunstungskälte. Oder Sie stellen einen Ventilator früh und abends so vor das geöffnete Fenster, das er die kühle Luft ins Haus zieht.

Haus kühlen 5Warema Außen liegender Sonnenschutz hält die Räume im Sommer kühl.

Natürliche Klimaanlagen

Großblättrige Zimmerpflanzen verdunsten viel Wasser, sie liefern einen natürlichen Kühleffekt. Wer ihre Blätter zusätzlich mit Wasser besprüht, verstärkt diesen Effekt. Auch eine begrünte Fassade oder ein Gründach helfen, denn die Pflanzen wirken wie eine schützende Haut und senken die Umgebungstemperatur um mehrere Grad. Gründächer filtern zudem Schadstoffe, befeuchten die Luft und dämpfen den Schall. Werden dabei bestimmte Dämmwerte erreicht, sind staatliche Förderungen möglich.
Darüber hinaus können auch Baumaterialien wie Holz, Lehm oder Naturfasern zur Abkühlung beitragen: Sie speichern nachts Feuchtigkeit und geben sie tagsüber in Form von Verdunstungskälte wieder ab. Das führt ebenfalls zu Abkühleffekten.


Technische Lösungen im Haus

Haus kühlenKnauf Eine verbesserte Wärmedämmung ist immer auch ein Beitrag zum Wärmeschutz.

Wer auf langfristige und komfortable Lösungen setzt, kann das Raumklima auch mit integrierter Technik regulieren. Besonders angenehm ist die sogenannte stille Raumkühlung:
Kaltes Wasser zirkuliert durch Rohre in Decken oder Wänden. Die aufsteigende warme Luft wird dort gekühlt – ganz ohne Zugluft. Im Winter lässt sich dasselbe System zum Heizen nutzen. Derartige Kühldecken gibt es auch als nachrüstbare Elemente.
Auch Fußbodenheizungen lassen sich zur Kühlung nutzen, vorausgesetzt, sie sind mit einer reversiblen Wärmepumpe gekoppelt. Diese kann im Sommer ihre Funktionsweise umkehren und den Räumen Wärme entziehen. Bei der passiven Kühlung wird die überschüssige Wärme über einen Solekreislauf an das kühle Erdreich abgegeben – etwa über Erdsonden oder Flächenkollektoren. Dadurch sinkt die Raumtemperatur spürbar, meist um rund 3 °C, unter die Außentemperatur.
Alternativ kann auch aktiv gekühlt werden: Dabei wird die Wärmepumpe gezielt zur Kühlung betrieben, wobei der Verdichter Strom benötigt. Der Energieaufwand ist jedoch deutlich geringer als bei klassischen Klimaanlagen. Besonders effizient wird das System in Kombination mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Sie liefert gerade dann am meisten Strom, wenn der Kühlbedarf am höchsten ist.
Wer statt integrierter Systeme lieber ein Klimagerät nutzt, sollte auf Energieeffizienz und geringe Lautstärke achten. Manche Geräte arbeiten bereits mit umweltfreundlicheren Kältemitteln. Split-Geräte sind sehr effektiv, aber teuer. Mobile Monoblock-Geräte sind günstiger, verbrauchen jedoch mehr Strom. Außerdem wird warme Luft durch ein Fenster nach außen geleitet – was dazu führen kann, dass gleichzeitig warme Luft wieder ins Haus gelangt.

Haus kühlen 6Knauf Optimale Wärmedämmung und eine Photovoltaik-Anlage sind eine gute Kombination. So erzeugen Sie den Strom zum Kühlen und Heizen selbst.


Fazit

Welche Art der Kühlung im Eigenheim funktioniert, hängt stark von der Nutzung und den baulichen Gegebenheiten ab. Während in einem schattigen Wohnzimmer Pflanzen helfen, bringen sie in einem nicht verschatteten Wintergarten wenig.
Am besten beginnt man mit einfachen Maßnahmen wie Lüften oder leichten Kühleffekten. Außen liegender Sonnenschutz und gute Dämmung sind die nächsten Schritte und lohnen sich nicht nur im Sommer.
Wer langfristig denkt, kann auch in kombinierte Heiz-Kühl-Systeme investieren. Entscheidend ist, was zu Haus, Lage und Budget passt.
Unser Tipp: Nutzen Sie die aktuell attraktiven Förderprogramme – sie senken die Kosten für Sonnenschutz, Dämmung, Flächenkühlung und Wärmepumpen erheblich (Infoadressen siehe Kasten).

Claas Appold


Weitere Informationen ...

... zu Fördermitteln
BAFA Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
KfW Bank

... zur Kühlung des Hauses

BVRS Bundesverband Rollladen und Sonnenschutz e.V.
FMI Fachverband Mineralwolle
aquatherm
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Saint Gobain Weber
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