DIY: Richtig tapezieren
Schritt für Schritt zur perfekten Wand
Beim Umzug oder wenn nach etlichen Jahren die Wandgestaltung nicht mehr gefällt – heißt es streichen oder tapezieren. Wer noch nie selbst renoviert hat, hat oft Bilder von abgelösten oder zu kurzen Tapetenbahnen im Kopf. Doch mit den richtigen Tipps ist Tapezieren leichter, als Sie denken.
Foto: contrastwerkstatt/Adobe Stock
Wie viele Rollen benötigen Sie? Als Faustregel gilt: Bei Mustertapeten oder einer Raumhöhe über 2,45 m empfiehlt sich folgende Formel: Diese Angaben gelten für Standardrollen von Papiertapeten (0,53 m x 10,05 m) ohne Abzug von Fenstern und Türen. |
1. Untergrund vorbereiten
Das Entfernen alter Wandbeläge ist bei Papiertapeten oft eine mühsame und zeitaufwändige Aufgabe. Ein spezieller Tapetenablöser erleichtert die Arbeit enorm. Besonders praktisch ist ein Produkt in Gelform, da es nicht stark tropft oder spritzt und nicht mehrfach aufgetragen werden muss. Nach kurzer Einwirkzeit lässt sich die alte Tapete in der Regel bahnenweise abziehen. Anschließend sollten Sie alle Löcher, Risse und Unebenheiten ausbessern.
2. Grundierung
Je nach Beschaffenheit der Wände ist eine Grundierung notwendig, damit die Tapeten optimal haften. Der Untergrund sollte trocken, sauber und möglichst eben sein. Risse und Unebenheiten lassen sich mit Füllspachtel ausgleichen.
Tipp für Mieter: Ein Voranstrich mit Wechselgrund erleichtert später das Ablösen der Tapeten. Alternativ eignen sich spaltbare und trocken abziehbare Tapeten, wie Vliestapeten.
Foto: Henkel Metylan
3. Tapete zuschneiden
Am einfachsten wird die Tapete mit der Musterseite nach oben auf dem Tapeziertisch ausgerollt und zugeschnitten. Inklusive Verschnitt sollte jede Bahn etwa 10 cm länger sein als die Raumhöhe. Ansatzfreie Tapeten können fortlaufend zugeschnitten werden.
Bei Tapeten mit geradem Ansatz sind alle Bahnen identisch. Bei versetztem Ansatz verschiebt sich das Muster bei jeder zweiten Bahn entsprechend der Angabe auf dem Beilegezettel. Die erste, dritte und fünfte Bahn sind identisch, ebenso die zweite, vierte und sechste. Hier lohnt es sich, mit zwei Rollen gleichzeitig zu arbeiten.
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4. Tipps vom Kleisterprofi
Rühren Sie den Kleister gemäß Herstellerangaben an und lassen Sie ihn ausreichend quellen. Dann können die Bahnen gleichmäßig eingekleistert und zum Einweichen zusammengelegt werden – ein Ende zu einem Drittel, das andere zu zwei Dritteln. Achten Sie darauf, dass die Kanten genau aufeinanderliegen, damit sie nicht eintrocknen.
Tipp: Kleistern Sie nur so viele Bahnen ein, wie Sie innerhalb von 15 Minuten verarbeiten können, damit der Kleister nicht antrocknet.
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5. Alles im Lot
Foto: Henkel Metylan
Bevor Sie die erste Bahn anbringen, sollten Sie ein Senklot verwenden. So erzielen Sie auch bei unebenen Wänden ein gerades Ergebnis – besonders wichtig in Altbauten. Das Lot wird an einem Faden befestigt und mit einem Nagel an der Wand fixiert. Entlang dieser Linie können Sie die erste Bahn exakt ausrichten.
Alternativ bietet sich ein Kreuzlinien-Laser an – besonders praktisch, wenn nur ein Wandabschnitt tapeziert wird.
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6. Die erste Bahn
Klappen Sie das obere Drittel der ersten Bahn auseinander und setzen Sie sie mit leichtem Überstand nach oben an die Wand. Richten Sie die Bahn an der Markierung aus und drücken Sie sie mit der Tapezierbürste von der Mitte nach außen fest – beginnend oben. Luftblasen werden dabei herausgestrichen. Danach können Sie das untere Ende der Bahn ausklappen und an der Wand hinuntergleiten lassen.
Foto: Henkel Metylan
7. Bahn für Bahn
Die nächste Bahn wird exakt Stoß an Stoß angelegt. Planen Sie dabei jeweils einen Überstand von etwa 5 cm zur Decke und zum Boden ein. Dieser kann nach dem Andrücken mit einer scharfen Schere sauber abgeschnitten werden. In Ecken reichen 2 cm Überstand, die um die Ecke geklebt werden. Die nächste Bahn wird einfach darübergeklebt.
Beginnen Sie idealerweise am Fenster und arbeiten Sie sich mit dem Lichteinfall in den Raum hinein. So werden eventuelle Nahtstellen weniger sichtbar.
Foto: Henkel Metylan
Zusätzliche Tipps Markieren Sie die einmal ausgemessene Standardlänge direkt auf dem Tapeziertisch – so sparen Sie sich das wiederholte Messen jeder Bahn. Bei Mustertapeten ist Sorgfalt besonders wichtig: Achten Sie auf die genaue Ausrichtung des Rapports. Die erforderliche Überlänge ist auf jeder Verpackung in Zentimetern angegeben. Vliestapeten sind besonders praktisch, da sie nicht eingeweicht werden müssen. Stattdessen wird die Wand eingekleistert, und die Tapete kann direkt angebracht werden. Egal, welche Tapetenart Sie wählen: Schneiden Sie zunächst eine Bahn zu und prüfen Sie an der Wand, ob die Länge ausreicht – inklusive Überstand. |