Seenotrettung – ein Abend mit Kapitän Claus–Peter Reisch - 10.02.2020

Wenn man die Möglichkeit hat, zu dem kontrovers diskutierten Thema Seenotrettung im Mittelmeer mit einem maßgeblich beteiligten Menschen in Dialog treten zu können, dann sollte man dies tun.

Der Münchener Claus-Peter Resch hat als Kapitän des Schiffes Eleonore Seenotrettung durchgeführt, er wurde hierfür angeklagt und konnte im Rahmen einer als Lesung im Bayerischen Landtag angekündigten Veranstaltung („Im Meer der Tränen“ – Buch von Claus-Peter Reisch) dem zahlreich erschienen Publikum seine Motivation überzeugend darlegen. Wolfgang Kuhn, Präsident des Eigenheimerverbandes Bayern e.V. war auch unter den Zuhörern.

Reisch hat zur Thematik Bootsflüchtlinge im Mittelmeer klare Standpunkte: die Schlepper und Schleuser handeln kriminell und nehmen in Kauf, dass Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf See sterben. Es gibt viele Ursachen, warum Menschen sich gegen Zahlung von viel Geld in wirkliche Lebensgefahr begeben und diese Ursachen gilt es zu bekämpfen. Besonders Italien wird mit dem Flüchtlingsproblem allein gelassen; eine europäische Politik, die sich konstruktiv mit der Thematik befasst, gibt es nicht.  

Aber als Mensch, der mit 16 Jahren erstmals mit Seefahrt in Berührung kam, gilt für Reisch vorrangig, dass Menschen, die in Seenot sind, denen konkret der Tod durch Ertrinken droht, in dieser Notlage geholfen werden muss. Original-Videoaufzeichnungen, in denen das grauenvolle Geschehen im Mittelmeer auch mit Leichen dokumentiert ist, gaben einen Einblick in die Tätigkeiten der ehrenamtlichen Seenotretter und machten am Ende das Publikum sprachlos.

Markus Rinderspacher, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, SPD, hat sich privat und auf eigene Kosten 2019 als Helfer an Bord des Schiffes Eleonore im Seenotrettungsdienst zur Verfügung gestellt und schilderte zusätzlich aus seiner Sicht die Eindrücke aus dieser Zeit.

Claus-Peter Reisch engagiert sich darüber hinaus in München am Projekt Bellevue di Monaco, bei dem zur Zeit die Finanzierung eines Dachsportplatzes für das Gebäude an der Müllerstraße über Spenden ansteht.

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