Heizungs-Modernisierung leicht gemacht

Wohnkomfort mit Flächenheizung auch im Altbau möglich

Immer mehr Käufer und Besitzer von Altbauten machen sich Gedanken über eine ener­ge­ti­sche Sanierung. Dabei finden Flächenheizungen, speziell im Fußboden, bei solchen Mo­der­ni­sie­rungs­maß­nah­men immer mehr Anhänger. Durch zeitgemäße Sanierungssysteme lassen sich angenehme Wohnbedingungen schaffen, in Ein- und Zweifamilienhäusern ebenso wie in Eigentumswohnungen.


Heizungs-Modernisierung - FußbodenheizungFoto: Bundesverband Wärmepumpe (BWP) Eine Fußbodenheizung sorgt für Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Die Strahlungswärme garantiert hohen Komfort.
 

Pluspunkte einer Flächenheizung auf einen Blick

  • Angenehmes Raumklima mit hoher Behaglichkeit
  • Zukunftssicher durch niedrige Systemtemperatur
  • Heizkosten werden ohne Komforteinbußen reduziert, CO2 wird eingespart
  • Mehr Gestaltungsspielraum beim Einrichten der Wohnräume
  • Rasche Installation durch vorgefertigte Systeme
  • Kombination mit alternativen Energiesystemen möglich
  • Optional Kühlung möglich


Informationen zu Flächenheizungen

Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF)
Tel. 0 23 31/4 89 19-01
www.flaechenheizung.de

 

Der Wohlfühlfaktor

Bei der Modernisierung der Heizungsanlage steht neben einem neuen Wärmeerzeuger auch die Frage nach der Wärmeverteilung an – und hier rückt die Flächenheizung in den Mittelpunkt, vor allem die Boden- und Wandheizungssysteme.

Diese moderne Technik lässt sich heute gut in energiesparende Heizkonzepte integrieren. Durch die großflächige Wärmeübergabe ergibt sich ein angenehmes, zugfreies Raumklima. Als besonders wohltuend wird die Strahlungswärme, die von den Heizflächen ausgeht, empfunden. Das ist ähnlich wie bei einem Kachelofen.

Dabei gibt es im Vergleich zu Heizkörpern sehr viel weniger Luftbewegungen, sodass weniger Staub oder andere Partikel aus der Luft aufgewirbelt werden. Strahlungswärme verhindert, dass die Raumluft selbst bei lang anhaltendem Heizen zu sehr austrocknet. Für die Atemwege und die Haut ist das ein wesentlicher Vorteil, der – wie auch die geringe Staubbelastung – nicht nur von Allergikern als äußerst positiv empfunden wird.

 

Energiesparen inklusive

Die Strahlungswärme führt außerdem zu einer deutlichen Ener­gie­ein­spa­rung. Durch die großflächige Wärmeübertragung kann die Raumtemperatur in der Praxis um ca. 2 °C abgesenkt werden, ohne dass es zu Komforteinbußen kommt. Das entspricht einem Einsparpotenzial von bis zu 12 % im Vergleich zur Konvektionswärme von Heizkörpern. Um eine angenehme Raum­tem­pe­ra­tur zu erzielen, reicht im Winter in der Regel eine Ober­flä­chen­tem­pe­ra­tur der Heizflächen von 24 °C aus. Für den Heizungsvorlauf genügt dann bei einem wassergeführten System eine Temperatur von maximal 35 °C. Das bedeutet für den Bauherrn einen geringeren Brennstoffverbrauch und damit geringere Heizkosten.

Besonders gut lässt sich eine Flächenheizung mit einer Brennwertanlage, einer Wär­me­pum­pe sowie mit Solarthermie kombinieren. Wenn Sie die entsprechende Technik einbauen, wie z.B. eine Wärmepumpe oder ein Kühlaggregat, ist auch die Kühlung der Wohnräume wäh­rend der warmen Sommermonate möglich. Details besprechen Modernisierer am besten mit einem Fachhandwerker. Er kann auch Auskunft über Fördermöglichkeiten geben, etwa über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
 

Informationen zu Fördermitteln ...


... des Bundes

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Tel. 0 61 96/9 08-0
www.bafa.de

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Tel. 08 00/5 39 90 02 (kostenfreie Servicenummer)
www.kfw.de

 

... des Freistaates Bayern

10.000-Häuser-Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie
Tel. 0 89/1 22 22 15 (Bayern Direkt)
E-Mail: energiebonus@stmwi.bayern.de
www.energiebonus.bayern

 

Architektonische Vorteile

Neben den technischen Aspekten dürfen auch die gestalterischen Vorteile nicht unerwähnt bleiben. Da bei der Flächenheizung die Heizkörper entfallen, können alle Wandflächen zur Möblierung und Gestaltung des Wohnraums genutzt werden. Heizkörpernischen fallen weg, stattdessen lassen sich bodentiefe Fenster realisieren.

Auch bei der Wahl der Bodenbeläge gibt es nahezu keine Einschränkungen. Sie sollten jedoch Materialien wählen, die vom Hersteller als „für Flächen­heizung geeignet“ eingestuft werden. Besonders gut leiten keramische Fliesen oder Steinbeläge die Wärme, aber auch Holz- oder Laminatböden sind denkbar.

 

Techniken zur Nachrüstung

Bei einer Modernisierung wird derzeit meist eine Fußbodenheizung eingesetzt, wobei der Anteil der Wand- und Deckenheizungen stetig steigt. Für die Fußbodenheizung stehen z.B. Nass- oder Trockensysteme zur Auswahl. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch die verschiedenen Untergründe für die Heizwasserrohre.

Bei Nasssystemen werden die Heizungsrohre direkt im Estrich verlegt. Wegen des erhöhten Aufwands dieser Variante wählen Bauherren für die Nachrüstung meist ein Trockensystem. Bei dieser Installationsart werden die Rohre direkt unterhalb des Bodenbelags auf Tro­cken­estrich­plat­ten mit einer speziellen Dämmung installiert. Ausgewiesene Fuß­bo­den­hei­zungs­sys­te­me für die Nachrüstung können direkt auf den bestehenden Fußbodenaufbau verlegt werden.

Um Unebenheiten des Bodens auszugleichen, wird zuvor lediglich eine Ausgleichsmasse aufgetragen. So lassen sich Aufbauhöhen von nur ca. 20 mm realisieren. Um Stolperstellen an Übergängen zu vermeiden, ist es sinnvoll, eine komplette Etage mit Fußbodenheizung auszustatten.


Heizungs-Modernisierung - AufbauhöheFotos (3): Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V., Hagen (BVF) Durch die niedrige Aufbauhöhe eignen sich die Systeme auch für den nach­träg­li­chen Einbau.


Zudem punkten moderne Systeme durch ihr geringes Eigengewicht. Sie eignen sich damit zur Verlegung auf nahezu allen Deckenarten, selbst wenn diese für geringere Belastungen ausgelegt sind. Durch den hohen Vorfertigungsgrad können sie bereits nach wenigen Tagen in Betrieb genommen werden.

 

Gute Einstellung der Anlage wichtig

Zu einer Heizungsanlage gehören auch ein oder mehrere Heizkreisverteiler. Durch sie wird die Wärme gleichmäßig auf alle Wohnräume verteilt. Meist wird für einen Raum ein Heizkreis vorgesehen. Jeder Heizkreis wird mit einem Vor- und einem Rücklauf an den Heizkreisverteiler angeschlossen.

Flächenheizung Warme Füße im Bad: Das gelingt sowohl mit einer wasserführenden als auch mit einer elektrischen Flächenheizung.
Durch den hohen Vorfertigungsgrad können Flächenheizungen bald in Betrieb genommen werden. (kleines Bild).
Der Fachmann führt einen hy­drau­li­schen Abgleich durch, damit die Flächenheizung dauerhaft effizient arbeitet. Wie bei allen her­kömm­li­chen Heizungssystemen auch wird die Energiezufuhr in jedem Raum per Thermostat und Tem­pe­ra­tur­füh­ler geregelt.

 

Elektrische Flächenheizung als Option

Auch elektrisch betriebene Fuß­bo­den­hei­zun­gen werden bei Mo­der­ni­sie­run­gen genutzt. Sie sind be­son­ders interessant für Hausbesitzer, die über Fotovoltaik oder Mikro-KWK ihren eigenen Strom erzeugen. Anstelle der Heiz­was­ser­roh­re werden Widerstandskabel oder Folien mit eingearbeiteten Heizleitern unter, im oder auf dem Estrich verlegt.

Diese Methode ist auch in Ba­de­zim­mern oder anderen Feuchträumen bedenkenlos möglich, da aus­schließ­lich geerdete Leitungen verwendet werden. Dank ihrer geringen Aufbauhöhe von ca. 3 mm eignen sich diese Systeme besonders für die direkte Verlegung unter Fußbodenbelägen.

 

Fazit

Flächenheizungen eignen sich heute auch für die Installation im Bestand. Mit speziell für die Altbausanierung ausgelegten Systemen lassen sich Ein- und Zweifamilienhäuser oder Eigentumswohnungen mit vergleichsweise geringem Aufwand nachrüsten.

In Kombination mit modernen Wärmeerzeugern, z.B. Brennwerttechnik, Wärmepumpen oder Solartechnik, kann so auf äußerst wirtschaftliche Weise Wärme bereitgestellt werden. Zudem zeichnet sich die von der Flächenheizung ausgehende Strahlungswärme als besonders angenehm aus.

Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V.

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